Bivalvia und aquatische Gastropoden

Süßwasser-Muscheln und Süßwasser-Schnecken     —     fresh water Clams and Snails


Alanisia nennt sich eine der ersten Calcit-schaligen Muscheln überhaupt. Sie findet sich in den mittelkambrischen Murero-Schichten in Aragón, Spanien. Die Entwicklungsgeschichte der Muscheln dauert also mindestens schon so lange an, wie die Überlieferung höher organisierten Lebens überhaupt zurück reicht. Und obwohl ich relativ weit ab von der nächsten Meeresküste wohne brauche ich nicht auf eine kleine Auswahl dieser kopflosen Weichtiere zu verzichten.

Im aquatischen Milieu kommen natürlich auch einige Schnecken vor, die darum mit den Muscheln auf dieser Seiten zusammengefaßt werden (s.u.).

Süßwasser-Muscheln

Spaherium corneum   © Falk 2012
Selbst in hoch belasteten und kaum richtig Wasser führenden Gräben finden sich Muscheln, wie diese Kugelmuscheln (Sphaerium corneum). Es gibt ein paar unterschiedliche Arten und auch Vertreter aus der Gattung der Erbsenmuscheln (Pisidium sp.), die sich nicht immer einfach auseinanderhalten lassen. Maßstab im Hintergrund hat Zentimerteilung.
Sphaerium corneum   © Falk 2012
Kugelmuscheln (Sphaerium corneum) in Nahaufnahme.

[stacked Microphoto]

Dreissena polymorpha   © Falk 2012
Die Wander-, Zebra- oder Dreiecksmuschel genannte Dreissena polymorpha mutet wie eine gestreifte kleine Miesmuschel (Mytilus sp.) an. Tatsächlich befestigt sich Dreissena auch ganz nach Art der Miesmuscheln mit einem Byssusgeflecht am festen Untergrund und bildet dort Kollonien.
Das große Idividuum in der Bildmitte läßt seinen gestreiften Mantelrand sowie den Atemsipho erkennen.
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Dreissena polymorpha, juv.   © Falk 2012
Diese juvenile Dreissena polymorpha streckt ihren schlanken Fuß weit heraus, um damit die Umgebung abzutasten und sich mit seiner Hilfe kriechend möglichst schnell irgendwo in Sicherheit zu bringen. Hintergrund mit Millimeterpapier.
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Corbicula fluminea   © Falk 2012
Die Körbchenmuschel (Corbicula fluminea) ist eine erst in jüngster Vergangenheit eingewanderte Art. In so einem Fall spricht man gern von einer "invasiven Art", eine Bezeichnung, die fast immer mit einer negativen Bewertung einhergeht. Dabei legen "Entscheidungsträger" eine willkürliche Ordnungen fest, womit "natürlich" von "unnatürlich" geschieden wird. Auch wie zukünftig mit einer Art verfahren und umgegangen werden soll wird "beschieden". Ganz allgemein kann man sagen, je niedlicher die neue Art oder je besser ihre Lobby, desto wahrscheinlicher ihre Akzeptanz oder gar ihr Schutzstatus. Und wer nicht niedlich genug ist, ja, der wird oft in blinden Aktionismus bekämpft – nichts ahnend, was links und rechts des Weges dabei noch alles dran glauben muß ....
Corbicula fluminea   © Falk 2012
Mit ihren kräftigen Anwachstreifen ist Corbicula fluminea in meinen Augen eine sehr attraktive Art. Hätte ich etwas zu sagen, so dürfte sie gern bleiben ...
Die deutlichen Schließmuskelnarben auf der Schaleninnenseite sind ± von gleicher Größe, Corbicular somit isomyar; der Mantelsinus (links) ist kaum ausgeprägt; das Schloß hat zwei kräftige Hauptzähne sowie vorn und hinten eine Rippe mit reißverschlußartig ineinandergreifenden Nebenzähnen. Ein derart robustes Schloß findet man sonst eher bei marinen Muscheln. Die sprichwörtlich zahnlose Anodonta z.B. stellt es jedenfalls in den Schatten.

Details: Photo 2

small recent collection   © Falk 2012
Anläßlich eines Vortrages wurde von mir in wenigen Tagen diese kleine Sammlung lokal vorkommender Muscheln zusammengetragen. Von li. nach re. und ob. nach unt. folgende Arten:

Unio pictorum
Anodonta cygnea
Dreissena polymorpha
Corbicula fluminea
Sphaerium corneum, 3x

Inoceramus   © Falk 2012
In lokalen Mauerwerk finden sich auch einmal fossile Muschelreste, wie etwa diese Schalenbruchstücke mit den typischen Calcit-Prismen kreidezeitlicher Inoceramus sp.

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Süßwasser-Schnecken

Ancylus fluviatilis & Ferrissia wautieri   © Falk 2012
Napfschnecken kennt man gewöhnlich aus der Brandungszone felsiger Meeresküsten, wo sie an Steinen festgesaugt den Elementen trotzen. Aber auch in lokalen Gräben, Seen und Flüssen lassen sich Vertreter finden, wenn auch gewöhnlich recht zierliche. Da sind zum Beispiel die zipfelmützenförmige Flußnapfschnecke (Ancylus fluviatilis, li. ob., unscharf) und die etwas flacher gebaute Ferrissia wautieri (re. unt.).
Ferrissia wautieri   © Falk 2012
Die Napfschnecke (Ferrissia wautieri) mißt etwa 3mm.

Lymnaea   © Falk 2011
Die zu den Basommatophora gehörende Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis) wird relativ groß und ist sicher allgemein bekannt, da weit verbreitet. Im Photo weidet ein adultes Tier den Wasserspiegel von unten ab. Ein solcher "Stunt" gelingt nur bei "ruhiger See" und breit aufliegender Sohle. Der kleine dunkle Fleck links ist die Mundöffnung der Schnecke. Im oberen Bildteil zeigt uns ein weiteres Exemplar das Gehäuse vom Apex her; die Endwindung ist bei Lymnea extrem erweitert. Man beachte die juvenile Tellerschnecke (Planorbarius planorbis)auf dem Blatt im Vordergrund.